Intern
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie

Wintersem. 2017/18

Vorträge in Kooperation mit der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft

DPhG-Vorträge im Wintersemester 2017/18


Dienstag, 24. Oktober 2017

Prof. Dr. Olivia Merkel

Institut für Pharmazie, Pharmazeutische Technologie, Ludwig-Maximilians-Universität München

„Antisense, RNAi und CRISPR: Neue zielgerichtete Ansätze in der Asthmatherapie“

Angesichts der Häufigkeit und Differenziertheit der letalen Lungenerkrankungen wird deutlich, wie immens der Bedarf an effizienten Therapieformen im Bereich der Lungenerkrankungen ist. Aber auch andere Atemwegserkrankungen wie Asthma oder virale Infektionen können die Lebensqualität von betroffenen Patienten stark beeinträchtigen.

Nach der Entdeckung der RNA-Interferenz (RNAi) und der Möglichkeit des Gen-Silencings durch small interfering RNA (siRNA) werden diese Mechanismen heute bereits routinemäßig in der Genforschung und Arzneimittelentwicklung genutzt. Eine der bedeutendsten Entdeckungen im Jahr 2015 war die CRSIPR/Cas9-Technologie. Auch CRISPR/Cas9-vermitteltes Gene-Editing wird in der Forschung bereits routiniert eingesetzt. Die biotechnologische Erschließung beider Methoden birgt aber auch ein vielversprechendes Potential für die Behandlung bisher untherapierbarer Erkrankungen.

Da 5-10% der Asthmapatienten mit den verfügbaren Therapien keine ausreichende Kontrolle über ihre Erkrankung erreichen und neue IL13-Inhibitoren parenteral verabreicht werden müssen, stellt die inhalative Therapie mit siRNA oder CRISPR/Cas9-Plasmiden eine vielversprechende und attraktive Alternative dar.

Dieser Vortrag leitet in die biotechnologischen Grundlagen der therapeutischen RNAi und des CRISPR/Cas9 Gene-Editings ein und beschreibt die neusten Entwicklungen in der Asthmatherapie sowie experimentelle zielgerichtete Ansätze der inhalativen Therapie.

 

 


Dienstag, 14. November 2017

Dr. Eric Martin

Hubertus Apotheke, Marktheidenfeld

 Pharmazeutische Betreuung von Patienten mit Asthma und COPD"

Vordergründig gibt es bei der Pharmakotherapie von Asthma und COPD viele Überschneidungen. Tatsächlich überwiegen aber markante Unterschiede, die nicht nur für die Prognose, Krankheitskontrolle und Lebensqualität, sondern auch für die Auswahl und den Stellenwert der Präparate große Relevanz besitzen.

Anhand der Leitsymptome Entzündung, Atemnot und Husten sollen diese Unterschiede und die krankheitsspezifischen Betreuungsinhalte herausgearbeitet werden.

Die zentrale Aufgabe pharmazeutischer Betreuung bleibt jedoch für beide Krankheitsbilder die Sicherstellung einer ausreichenden Handhabungskompetenz bei der inhalativen Therapie. Hierbei spielen neben technologischen Fragen (Funktionsweise und Fehlerquellen bei den verschiedenen Asthma-Devices) insbesondere auch didaktische Aspekte eine Rolle (Qualifizierung der Patienten durch Erstinstruktion bzw. Schulung; Überwachung der Handhabung im Rahmen eines Monitorings). Gerade Apotheker können hier aufgrund ihrer spezifischen Expertise einen unverzichtbaren Beitrag für das Erreichen der Therapieziele leisten. 

 


Dienstag, 12. Dezember 2017

Prof. Dr. Gerd Bendas

Pharmazeutisches Institut, Pharmazeutische Chemie II, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Pharmakotherapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen"

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, die beiden prominentesten Formen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED), verursachen tiefe Einschnitte in die Lebensqualität der Patienten und erfordern durch die autoimmune Genese der CED eine lebenslange Pharmakotherapie. Das Spektrum der Wirkstoffe ist zwar überschaubar klein, aber die Therapie ist effizient und adressiert die wichtigsten pathologischen Mechanismen. Die Pharmakotherapie wurde in den letzten Jahren durch Innovationen spürbar bereichert, und dieser positive Trend wird sich in absehbarer Zukunft mit neuen Arzneistoffen fortsetzen.

Der Vortrag gibt einen Einblick in die pathologischen Mechanismen der CED als Ansatzpunkt für das Verständnis der Leitlinien-gerechten Pharmakotherapie sowie die daraus resultierenden Hinweise für die Beratung von CED-Patienten in der Apotheke.

 


Dienstag, 9. Januar 2018

Vortrag in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie (DGGP)

Dr. Andreas Mettenleiter,

Medizinhistoriker, Universität Würzburg / Pfaffenhofen an der Ilm

Leben und Wirken der Würzburger Ärzte- und Gelehrtenfamilie Siebold"

Das 1995 eröffnete Würzburger Siebold-Museum ist Philipp Franz von Siebold (1796-1866) und dem deutsch-japanischen Kulturaustausch gewidmet. Die Dauerausstellung beschäftigt sich der Biographie des Japan-Forschers und legt dabei einen Schwerpunkt auf die Familiengeschichte. Denn die 'Academia Sieboldiana', begründet durch den Großvater, den Chirurgen Carl Caspar von Siebold und seine Söhne, von denen drei ebenfalls Professoren an der Würzburger Universität waren, stellt ein faszinierendes Kapitel der süddeutschen Medizingeschichte dar - einschließlich zweier früher Ärztinnen. Der Würzburger Medizinhistoriker Andreas Mettenleiter, der die Ausstellung betreut, wird anhand ausgewählter, spannender Exponate die Zuhörer mit einigen Mitgliedern dieser Ärztedynastie und ihrer Zeit näher bekannt machen. Nicht nur der Japanforscher Philipp Franz, der Teesamen aus Japan ausführte und sich intensiv mit fernöstlichen Pflanzen, darunter auch Heilpflanzen beschäftigte, sondern auch die übrigen Ärzte der Familie sind aus pharmaziegeschichtlicher Sicht von Interesse.

Vortrag mit Führung durch die Dauerausstellung im Würzburger Siebold Museum

Beginn: 20.15 Uhr

Treffpunkt: Frankfurter Straße 87, 97082 Wurzburg