Intern
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie

Sommersemester 2022

Vorträge in Kooperation mit der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft


Dienstag, 3. Mai 2022

Dr. Ilse Zündorf

Institut für Pharmazeutische Biologie, Universität Frankfurt am Main

"Bakteriophagen statt Antibiotika – biologische Schädlingsbekämpfung en miniature"

Abstractum:

Immer mehr Bakterien werden gegen die vorhandenen Antibiotika resistent und eine Therapie wird immer schwieriger. Eine Alternative zu ihrer Bekämpfung könnten vielleicht Bakteriophagen sein.

Die Vorteile einer Therapie mit Phagen sind, dass sie sehr spezifisch das pathogene Bakterium zerstören und dabei die Darmflora unbehelligt lassen. Phagen sind zudem völlig unabhängig von einer möglichen Antibiotikaresistenz einsetzbar und verschwinden von selbst wieder, sobald ihre Wirtszellen eliminiert sind. Wenn die Therapie aber doch so vorteilhaft ist, warum wird sie in Deutschland nicht häufiger eingesetzt?


Dienstag, 31. Mai 2022

Jun.-Professor Dr. Oliver Scherf-Clavel

Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Klinische Pharmazie, Universität Würzburg

"Management oraler Krebsmedikamente von der Offizin bis zum Therapeutischen Drug-Monitoring"

Orale Krebsmedikamente sind eine bahnbrechende Innovation und eine Bereicherung für die onkologische Praxis. Sowohl klassische orale Zytostatika wie auch zielgerichtete orale Therapien bergen jedoch Potenzial für arzneimittelbezogene Probleme. Die intuitive Annahme, dass orale Therapien unproblematischer und besser verträglich sind als intravenöse Zytostatika ist ein Irrglaube. Die Schemata sind mitunter kompliziert und die Wirkstoffe anfällig für Wechselwirkungen mit schweren Folgen. Der pharmazeutischen Betreuung von Patienten, die diese Wirkstoffe einnehmen kommt daher ein hoher Stellenwert bei.

In diesem Vortrag werden die grundsätzlichen Herausforderungen im Allgemeinen und an speziellen Beispielen vorgestellt. Viele der heute eingesetzten Substanzen weisen einen Cytochrom P450 abhängigen Metabolismus und/oder pH-abhängige Resorption auf. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Erkennen und Lösen häufiger Interaktionen und dem Management von unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen: Durchfall, Hand-Fuß-Syndrom, Übelkeit und Erbrechen, Stomatitis und das Fatigue-Syndrom.

Insbesondere aufgrund der häufig inhärenten hohen interindividuellen Variabilität bezüglich der Pharmakokinetik, gibt es zunehmend Bestrebungen, die Dosis zu individualisieren. Ein „Precision Dosing“ unterstützt durch therapeutisches Drug Monitoring gehört heutzutage keinesfalls zum Standard. Allerdings existieren einige vielversprechende Untersuchungen, die den potenziellen Nutzen unterstreichen. In einem Ausblick werden diese Vorarbeiten beleuchtet und diskutiert.


Dienstag, 5. Juli 2022

Professor Dr. Peter Ruth

Institut für Pharmazie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Universität Tübingen

"Arzneimittelinnovationen der letzten Jahre mit Auswirkung auf Therapieempfehlungen"